Henkersmarie
Kindler Verlag, gebunden, Juni 2015Rothenburg ob der Tauber, um 1540: Maria wächst als Henkerstochter in einer schäbigen Gasse heran. Dem Mädchen ist der Beruf des Vaters eine fremde Welt. Als sie ihren Vater zum ersten Mal bei seinem Handwerk überrascht, bleibt ihr das als grauenhaftes Ereignis in Erinnerung. Ihr älterer Bruder Veit hingegen brennt darauf, später einmal selbst das Richtschwert zu führen.
Immer deutlicher spürt sie, wie ihre Familie gemieden wird, gelten sie doch als „Unehrliche“, mit denen man nicht in Berührung kommen soll. Aber sie genießt auch viele Freiheiten: Sie lernt wie ihre Brüder Lesen und Schreiben, und wenn ihr Vater von der Heilkunde erzählt, auf die er sich wie jeder Henker seiner Zeit versteht, ist sie sogar stolz auf ihn.
Dann nimmt ihr Bruder Veit sie zu seiner ersten Hinrichtung mit – von diesem Tag an schwört sie sich, niemals Frau eines Henkers zu werden. Die Schreckensnachricht kommt, als Maria achtzehn ist: Sie soll Caspar, den Sohn und baldigen Nachfolger des Freiburger Henkers, heiraten. Bleibt ihr nur noch die Flucht?
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